E-Roller / E-Scooter mieten, leihen oder kaufen? – Was ist die beste Wahl für dich?
Inhalt
E-Roller sharing (leihen), mieten oder kaufen, die Vor- und Nachteile im Vergleich.
Jeder, der in einer Großstadt wohnt, wird schon den einen oder anderen E-Roller gesehen haben. Oft stehen sie am Straßenrand oder an sogenannten Hotspots – also in hoch frequentierten Gebieten.
Aktuell gibt es 4 große Anbieter, die E-Scooter / E-Roller vermieten: Lime, Circ, Voi und TIER. Neben diesen gibt es natürlich noch weitere Anbieter und es werden zukünftig auch noch einige hinzu kommen. Die Firma Bird steht schon in den Startlöchern und wird demnächst in Hamburg starten.
Hinweis: Derzeit sind es bereits 7 Anbieter. Der neueste Sharing Anbieter ist ein E-Scooter-Startup mit dem Namen Dott
Doch was bedeutet einen E-Roller leihen?
Grundlegend benötigst du als erstes eine App des jeweiligen Anbieters. Dann schaust du, ob sich ein Roller in deiner Nähe befindet. Wenn das der Fall ist, kannst du dort hingehen und den Roller mit deinem Handy freischalten.
Was kostet dich das Ausleihen für einen E-Roller?
Wenn du einen E-Roller leihen möchtest, kostet es aktuell einmalig 1 Euro pro Leihvorgang und 0,15 € pro Minute (Update: die ersten Anbieter haben regional die Preise auf 19 – 21 Cent pro Minute erhöht). Die Preise sind zum heutigen Zeitpunkt bei allen Anbietern identisch. Das kann sich in der Zukunft aber noch ändern.
Du musst natürlich einen E-Roller nicht leihen! Du kannst diesen auch ganz normal kaufen. E-Roller mit Straßenzulassung beginnen bei ca. 399 Euro und können, je nach Anbieter, auch mehr als 2000 Euro kosten. Hier kommen aber noch die jährlichen Ausgaben für die Versicherung hinzu. Das sparst du dir bei dem Leihen. Meine derzeitige Top 3 findest du hier:
Lass uns jetzt einmal einige Varianten beim Leihen durchrechnen.
Als erstes Beispiel nehme ich meinen Weg zur Arbeit. Hier handelt es sich um ca. 8 km pro Strecke. Das sind im besten Fall ca. 25-30 Minuten. Im Realfall wird es aber noch einiges länger sein, da ich auf Grund von Ampeln und anderen Verkehrsteilnehmern nicht komplett in voller Geschwindigkeit durchfahren kann. Das sind also 16 Kilometer hin und zurück und mindestens 60 Minuten Fahrdauer. Das sollte mit jedem derzeit erhältlichen E-Scooter machbar sein. Beginnen wir mit den Kosten beim Leihen eines E-Rollers.
Eine Strecke sind ca. 25 Minuten Fahrzeit, dass bedeutet: eine einmalige Gebühr 1 Euro plus 25 x 0,15 Euro (3,75 Euro). Das sind zusammen als 4,75 Euro pro Strecke und folglich 9,50 Euro pro Tag (4,75 Euro * 2 Strecken, Hin- und Rückweg).
Wie die meisten gehe ich 5 Tage die Woche arbeiten, 9,50 Euro * 5 Tage = 47,50 Euro. Mich kostet der E-Roller also 47,50 Euro Miete in der Woche. Weiter rechne ich mit 4 Wochen im Monat. Das bedeutet: 47,50 Euro * 4 Wochen = 190 Euro im Monat. Weiter rechne ich mit 12 Monate – 6 Monate.
In diesen 6 Monaten habe ich Urlaub und andere freien Tage, bzw. Tage, an denen das Wetter die Fahrt mit dem Roller nicht zulässt, eingerechnet. Aus meiner Sicht ist ein Roller eher für die schöne Zeit im Jahr gedacht. Bei Regen und Glätte kann es auf Grund der kleinen Räder sehr schnell gefährlich werden.
Beenden wir nun die Rechnung: Rechnen wir also 190 Euro * 6 Monate = 1140,00 Euro im Jahr.
Zusammenfassend, komme ich auf eine Summe von 1140,00 Euro im Jahr an Leihgebühr für einen E-Roller, um damit auf Arbeit zu fahren. In diesem Beispiel würde sich ein Kauf von einem E-Roller lohnen. Hier rechne ich mit einem Mittelklasse-Modell und einem Kaufpreis von 499 Euro + die Versicherung für einmal ca. 40 Euro im Jahr. Ergibt einen Anschaffungspreis von ca. 550 Euro.
Ich würde also im ersten Jahr ca. 590 Euro und im zweiten Jahr, wenn keine Wartung dazu kommt, ca. 1090,00 Euro sparen. Es kommen beim Kauf auch noch Stromkosten hinzu, diese kann ich derzeit aber leider nicht berechnen, da es von dem aktuellen Strompreis und der Akkukapazität des Rollers abhängt.
Beispielrechnung Nummer 2
Nicht jeder fährt solch eine Strecke und überbrückt nur den Weg zur Bahn. Wenn ich jetzt 10 Minuten bis zur Bahn bräuchte, wäre die Rechnung wie folgt: 1 Euro + 10 x 0,15 Euro = 2,50 Euro. Hin und zurück sind es 5,00 Euro * 5 Tage = 25 Euro. Bei 4 Wochen (25 Euro * 4 Wochen = 100 Euro) liegt der Leihpreis bei 100 Euro. Hochgerechnet auf das Jahr, also 6 Monate, sind wir bei einem Preis von 600 Euro. In meinem Vergleich zum E-Rollerkauf, zahlen wir beim Leihen im ersten Jahr ca. 50 Euro drauf.
Im zweiten Jahr, fällt der Anschaffungspreis weg und es bleibt die Versicherung. Hier haben wir beim Kauf eine Ersparnis von ca. 550 Euro.
Wie du siehst, kommt es am Ende auf deine Nutzung an. Wenn du vorhast, mit dem Roller regelmäßig zu fahren, sei es als Pendler zwischen Wohnung – Bahn – Arbeit oder auf direkten Weg zur Arbeit, dann ist hier ein Kauf die sparsamere Lösung. Fährst du eher selten und kurze Strecken, könnte das Leihen genau das Richtige für dich sein.
Um dir die Entscheidung leichter zu machen, zeige ich dir noch die Vor- und Nachteile.
Beginnen wir mit dem E-Roller leihen:
Vorteile:
- Keine hohe Start-Investition
- Keine Versicherung notwendig, der E-Roller ist über den Anbieter versichert
- Einschätzbare Kosten, da die Preise klar definiert sind
- Keine Wartungskosten, eventuelle Defekte werden vom Anbieter geregelt
- Einfache Buchung via App
Nachteile:
- Verfügbarkeit der E-Roller derzeit noch sehr überschaubar
- Abstellen der Roller nur in vom Anbieter festgelegten Gebieten (ausgewiesene Parkflächen)
- Abhängigkeit von der Verfügbarkeit und verbleibenden Kilometer, nicht jeder verfügbare Roller hat noch eine ausreichende Laufzeit / Reichweite
- Kein Wunschroller (diese sind vom Anbieter vorgegeben), keine Individualisierung
- Rückgabe erforderlich
- Kosten können schnell in die Höhe steigen, da nach Minuten und nicht nach Kilometer abgerechnet wird
Im Vergleich, die Vor- und Nachteile, wenn du einen E-Roller kaufst:
Vorteile:
- Der Roller gehört nach der vollständigen Bezahlung dir
- Du kannst so viel fahren wie du möchtest, ohne zusätzlichen Kosten
- Du hast den Roller bei dir, du musst nicht erst auf die Suche gehen
- Du kannst das perfekte Modell für dich aussuchen und hast keine Vorgaben
- Kein Zeitdruck, da keine Abrechnung nach Zeit erfolgt
- Zubehör lässt sich einfach nachrüsten, perfekt für den spontanen Wochenendausflug
Nachteile:
- Versicherungspflicht, jährliche Kosten für die Versicherung
- Defekte müssen gewartet werden
- Du bist selbst für das Laden des Rollers verantwortlich, hier kommen Stromkosten dazu
- Der E-Roller nimmt etwas Platz in der Wohnung weg
Fazit: E-Roller kaufen oder leihen?
Egal, ob du einen E-Roller leihst oder kaufst. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Für meine Nutzung kommt kein Ausleihen in Frage. Bei geringer und seltener Nutzung kann es aber durchaus interessant sein. Du solltest es dir anhand meiner Beispielrechnung für dich auch einmal durchrechnen. Der Vergleich kann sich lohnen und du wirst eventuell noch so einiges an Geld sparen.
Egal für welche Variante du dich entscheidest, denke an deine Sicherheit und trage stets einen Helm! Wenn du noch keinen Helm hast, kannst du hier klicken und dir meine Empfehlungen anschauen.
Ich wünsche dir stets eine gute und sichere Fahrt.
Keine Kommentare vorhanden